Weitefelder Schule unter Wasser

Defekte Leitung im Dachgeschoss: Schaden von mehr als 100 000 Euro befürchtet - Eltern helfen beim Aufräumen mit
Unter Wasser stand gestern die Grundschule in Weitefeld. Ein Wasserrohrbruch hat einen sehr hohen Schaden verursacht.

WEITEFELD. Als Hausmeister Walter Becker gestern Morgen gegen 7.16 Uhr die Weitefelder Grundschule betrat, um den Strom abzulesen und das Gebäude für Fenstermonteure zu öffnen, da tropfte von der Decke herab Wasser. Kein gutes Zeichen. Im Obergeschoss sah er das ganze Ausmaß. Kaum hatte er die Türe zu einem Klassenraum geöffnet, da kam ihm ein Bachlauf entgegen. Mindestens zwölf Zentimeter hoch muss das Wasser in dem Klassenraum gestanden haben, schätzt er.

Schnell wurde die Feuerwehr alarmiert, die mit 13 Mann anrückte, das Wasser abpumpte und auch den Schadensort frei machte. Im Bereich zwischen Lehrerzimmer und Toiletten im Dachgeschoss war in einer Innenwand eine Wasserleitung geplatzt. Rund 30 Kubikmeter Wasser, so die Schätzungen, haben sich anschließend in dem Schulgebäude verteilt.

Auch Ortsbürgermeister Dietmar Fuchs eilte schnell zur Grundschule. Erst nach und nach wurde das gesamte Ausmaß des Schadens deutlich. Und alle Zerstörungen sind noch nicht aufgenommen. "Der Schaden liegt im sechsstelligen Bereich", ist sich Ortsbürgermeister Dietmar Fuchs jetzt schon sicher.

Irgendwann in der Nacht zum Dienstag muss die Wasserleitung gebrochen sein. Am Montagabend gegen 17.30 Uhr war Hausmeister Becker noch einmal in der Schule. Da war noch alles in Ordnung -und auch die Heizung funktionierte. So ist unklar, ob der Wasserschaden durch Frost bedingt ist. Vom Dachgeschoss aus suchte sich das Wasser seinen Weg durch die Decke in den Klassenraum der 3b im Obergeschoss und von dort durch die Zwischendecke in zwei Klassenräume (4. Schuljahr) im Erdgeschoss.

Da es Räume im Altbau sind, muss nun von einem Statiker geprüft werden, ob die alten Zwischendecken auch in Mitleidenschaft gezogen sind. Was klar ist, das war gestern direkt zu erkennen: In drei Schulräumen sind Stühle, Tische (alle gut zwölf Jahre alt) und Schränke nicht mehr zu gebrauchen. Auch im Lehrerzimmer sind die Möbel aufgequollen, der Teppichboden total durchnässt. Computer in den Klassenräumen haben im Wasser gestanden. Abgehangene Decken mussten entfernt werden. Auch im Flur fanden sich immer wieder weitere Schäden. Das ganze Ausmaß ist noch nicht abzusehen. Traurig für die Schüler, so Schulsekretärin Monika Schneider, auch Bilder und Gebasteltes der Kinder mussten in den Container geworfen werden. Denn das Wasser tropfte lange Zeit durch die Decke und hat so einiges zerstört.

Stark war gestern die Hilfsbereitschaft im Ort, so Fuchs. Über eine Telefonkette wurden Eltern informiert. Bis zu 25 Personen packten den ganzen Tag über mit an, um das zerstörte Mobiliar und abgehangene Zwischendecken im Container zu entsorgen oder auch das Nass aufzuwischen sowie auch die ein oder andere Sache noch vor dem Nass zu retten. Denn auch gestern Abend tropfte es immer noch an der ein oder anderen Stelle aus den Decken.

Nun geht es schnell darum, weitere Schäden zu verhinder. Trockengeräte müssen aufgestellt werden, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen. Der Schaden an der Wasserleitung ist bereits behoben.

Dass die betroffenen Klassenräume zum Ende der Weihnachtsferien wieder nutzbar sind, daran glaubt im Moment niemand so recht. Alternativen werden für drei Klassen bereits angedacht. So könnte u.a. auch der Schulungsraum der Feuerwehr genutzt werden. Aber wie das mit dem Unterricht weiter geht, dass wird in Ruhe überlegt. Denn bis zum 6. Januar sind es noch einige Tage.