Nach Keilerei: Kein Schlachtfest mehr ?

Weitefeld: Party endet in wüster Schlägerei - Wertmarken werden erstattet
Mittags noch war es ein geselliges Schlachtfest in Weitefeld gewesen - mit Wurst, Musik und reichlich Stimmung. Am Abend flogen dann die Fäuste.

WEITEFELD. Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen beim Schlachtfest des Fördervereins der Feuerwehr Weitefeld am vergangenen Wochenende ist die Zukunft der Veranstaltung ungewiss. Die Organisatoren wollen sich in den kommenden Wochen mit der Frage beschäftigen, inwiefern es ein weiteres Schlachtfest geben wird. Klar scheint allerdings schon, dass es die Abendveranstaltung - wenn überhaupt - künftig nur noch mit (Alters-)beschrän- kungen geben wird. Zumeist alkoholisierte Jugendliche hatten sich in der Nacht zum Sonntag eine wüste Prügelei geliefert, woraufhin das Fest abgebrochen werden musste (die RZ berichtete). Nach Polizeiangaben wurden zwei Personen wegen Körperverletzung angezeigt.

Dabei hatte die 14. Auflage des Festes harmonisch wie all die Jahre zuvor begonnen. Nach wochenlangen Vorbereitungen wurde die Veranstaltung morgens um 10 Uhr durch den Vorsitzenden des Fördervereins Paul-Gerhard Tielmann eröffnet. Zahlreiche Gäste strömten zur Wurstbude, um sich mit der begehrten Ware einzudecken. Am Mittagstisch warteten Fleischkäse, Rippchen, Wellfleisch und Eisbein mit Püree und Sauerkraut auf sie. Nachmittags spielte der Musikverein "Harmonie" Elkenroth auf, und die Besucher verbrachten einen schönen Nachmittag bei guter Stimmung.

Die Abendveranstaltung spricht dann erfahrungsgemäß ein anderes Publikum an. Aus der Halle verschwinden Tische und Stühle, und so wird das Schlachtfest zu einer Stehparty, die in den vergangenen Jahren immer mehr Zulauf gefunden hat. Die Veranstalter kontrollierten den Einlass per Personalausweis und kennzeichneten die Besucher unter 16 und unter 18 Jahren mit entsprechenden Bändchen. Aber auch alle "Ü 18" bekamen ihre Kennzeichnungen, die Zugleich als Nachweis des entrichteten Eintritts diente.

Auch am Abend herrschte nach Angaben der Organisatoren in der Halle zunächst eine "sehr gute und ausgelassene Stimmung", bis zur vorgerückten Stunde doch der Sicherheitsdienst eingreifen und einige Besucher der Halle verweisen musste. Zumeist Besucher im Alter zwischen 20 und 25 Jahren konnten ihre Gefühlen nur noch per Faustschlag Ausdruck verleihen. In der Halle herrschte schnell wieder Ruhe, aber draußen vor der Halle geriet alles außer Kontrolle: Es kam zu einer wilden Keilerei, in die auch völlig unbeteiligte Personen hineingerieten. Die Polizei musste gleich mehrfach ausrücken und die Schlägereien auflösen. Der Veranstalter brach daraufhin die Feier ab und räumte die Halle wie auch den Außenbereich.

Vorsitzender Tielmann zeigte sich entsetzt über das Aggressionspotenzial und möchte sich bei allen anderen Festbesuchern entschuldigen. Nicht genutzte Wertmarken können am kommenden Montag, 17. November, zwischen 18 und 20 Uhr am Gerätehaus in Bargeld eingelöst werden.