Feuerwehr war auf Zack

Floriansjünger übten eindruchsvoll in Daaden. Blaulicht und Sirenengeheul in Daaden: Die Feuerwehr war im Großeinsatz. Glücklicherweise war es kein Ernstfall - sondern die jährliche Abschlussübung.

DAADEN. Die hochgefahrenen Rolltore am Feuerwehrgerätehaus Daaden suggerieren Einsatzbereitschaft. Nur einen Steinwurf entfernt werden die Löschfahrzeuge wenige Minuten später auf das Werksgelände der Firma Muhr und Bender rollen. Dort lassen weitere Indizien auf einen demonstrativen Einsatz schließen: Kinder, deren Eltern und Großeltern warten aufgeregt vor den Toren. Sie schauen auf die Uhren und auf die Straße. Doch bevor schließlich 110 Brandschützer in 15 Fahrzeugen über die Zufahrten jagen, heult die Sirene unüberhörbar, abgelöst vom Martinshorn.

Kein Ernst-, sondern ein Übungsfall ruft die VG-Löschzüge auf den Plan. In der Tellerfederabteilung sollen zwei Entstauber einen Brand ausgelöst haben. Die imaginären Flammen "fressen" sich durch den Maschinenpark der Halle. Unterdessen stürzt ein Gefahrgut-Container von einem Lastwagen und wird dabei beschädigt.

Als einer der ersten rollt Wehrführer und Einsatzleiter Heinz-Walter Haubrich im Einsatzleitwagen auf das Firmengelände. VG-Wehrleiter Peter Pauschert beobachtet dabei mit Argusaugen den Ablauf. Während die fünf Löschzüge einen Kraftakt leisten, erklärt er die Zielsetzungen der Übung: Einerseits soll die Löschwasserversorgung überprüft, andererseits der präzise Umgang mit Gefahrgütern trainiert werden. Pauschert: "Wir wollen zeigen, dass unsere Feuerwehren auch in der Lage sind, eine nicht alltägliche Gefahrenlage zu meistern." Dass dabei auch Fehler unterlaufen, hat für den Wehrleiter einen besonderen Lerneffekt. Der Löschzug Daaden erkundete die Lage und leistete Brandbekämpfung über die Anhängeleiter und weitere Schiebeleitern. Die Wasserversorgung wurde von den Wehrleuten aufgebaut und der Brand von innen wie außen vorgenommen; Pressluftgeräte kamen zum Einsatz. Von Leitern aus rückte auch der Löschzug Weitefeld (Wehrführer Jörg Hölzemann) den "Flammen" zu Leibe, ergänzte Wasserversorgung und unterstützte den Löschzug Niederdreisbach-Schutzbach (Wehrführer Klaus-Dieter Meyer) bei der Gefahrgutsicherung. Letzterer leitete Schadstoffmessung und -ermittlung ein, barg das gefährliche Material und transportierte es in eine Sicherheitszone. Gleichzeitig wurde das kontaminierte Löschwasser vor der Kanalisation aufgefangen.

Brandbekämpfung über Steckleitern, weitere Löschwasserversorgung und der Gebäudeschutz zählten zum Einsatzprogramm des Löschzugs Derschen-Emmerzhausen-Mauden (Wehrführer Maik Heuchel). Der Löschzug Friedewald-Nisterberg (Wehrführer Maik Braun) versorgte die Kollegen mit weiterem Löschwasser und schützte die Entstaubungsanlage der benachbarten Halle vor einem Übergreifen der Flammen.

Die Übung bot in ihrer Dimension viele eindrucksvolle Bilder, die sich auch Bürgermeister Wolfgang Schneider, Ortsbürgermeister Günter Knautz und der zuständig Abteilungsleiter Wolfgang Märker nicht entgehen ließen. Sie zogen ein positives Fazit und lobten ausdrücklich den betrieblichen Brandschutz von Muhr und Bender. In Zusammenarbeit mit den Brandschutzbeauftragten Patrick Künkler und Karl-Heinz Gilg waren in den vergangenen Jahren etliche kostenträchtige Sicherheitsmaßnahmen verwirklicht worden.