SOS über der Lipper Höhe

Lippe. Länderübergreifende Großübung auf dem Siegerlandflughafen.

Am Samstagnachmittag übten 100 Einsatzkräfte den Fall der Fälle.

SOS. Leck in der Tragfläche! Das meldete ein Flugzeug über dem Tower des Siegerland-Flughafens am vergangenen Samstagnachmittag. Ein technisches Problem. Ein großes Problem. Das Flugzeug war zur Notlandung gezwungen. Ein Glück jedoch, dass es sich bei dem Notruf des fiktiven Fliegers über dem heimischen Flughafen nur um ein dramatisches Szenario mit anschließender Großübung handelte. Zu der wurden die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Daaden, der Löschzug Lippe, Teileinheiten des Löschzuges Burbach und natürlich die Flughafenfeuerwehr herbei gerufen.

Bevor die roten Einsatzfahrzeuge aus allen Himmelsrichtungen auf dem Absturzgelände des so genannten Leichtflugzeugs eintrafen, hatte bereits das bullige Flugfeld-Löschfahrzeug mit seinen 8800 Liter Wasser- und 1200 Liter Schaummitteltanks - oben drauf der große Wasserwerfer mit 85 Meter Reichweite - das Umfeld der Absturzstelle inspiziert. Bei der Notlandung waren große Mengen Kerosin über den Hangar F und eine weitere Flugzeughalle versprüht worden. Das Unglückflugzeug, von der Landebahn abgekommen, geriet in Brand. Diesen einzudämmen und vor allem Personen auf dem Gelände und in den Gebäuden aufzuspüren und zu retten, darin bestand die Aufgabe für die zahlreichen Feuerwehreinheiten.

Vier Einsatzabschnitte wurden vom ortstkundigen Einsatzleiter Jens Wildfeuer (Lippe) koordiniert und die Einsatzkräfte gemeinsam mit dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Daaden, Peter Pauschert, zu ihren Einsatzschwerpunkten dirigiert. Erschwert wurde der Einsatz allerdings noch durch einen ebenso fiktiven Arbeitsunfall, der sich zeitgleich ereignete. Es passierte in der Firmenhalle von ATC Weber; hier war ein Arbeiter schwer verletzt worden. Der Mann war zudem mit einer ausgelaufenen Flüssigkeit - ätzend und brennbar; sprich: Gefahrgut - in Berührung gekommen. Zurück auf das Rollfeld: Mit Spreizer und Schere wurde der verletzte Pilot aus dem Unglücksflugzeug befreit - ein Auto musste zur Simulation herhalten. Insgesamt wurden fünf Verletzte im Umfeld der Absturzstelle zum Teil mit Hebekissen geborgen und nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen weiter versorgt. Insgesamt waren 102 Einsatzkräfte an der groß angelegten, länderübergreifenen Übung beteiligt.

Die Daadener Feuerwehrleute kamen aus den Löschzuügen Daaden, Friedewald, Derschen, Niederdreisbach und Weitefeld. Die Übung wurde auch von Wolfgang Schneider, Verbandsbürgermeister von Daaden, beobachtet. Ziel der Übung sei, so Einsatzleiter Jens Wildfeuer, die Zusammenarbeit der Feuerwehren der Gemeinde Burbach und der Verbandsgemeinde Daaden zu verbessern und mit der Flughafenfeuerwehr zu koordinieren. Kleine und große Problemstellungen wurden dabei gelöst. Etwa die Wasserversorgung vor Ort. Oder aber die unterschiedlichen Frequenzen, auf den die Rettungskräfte NRW und in Rheinland-Pfalz funken zum Beispiel.