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Feuer im Physikraum

Rhein-Zeitung vom 11.10.2005

Löschzüge der VG Daaden und DRK probten den Ernstfall - 14 Fahrzeuge waren im Einsatz

Während die Unterrichtsglocken stumm blieben, heulten die Sirenen der Löschfahrzeuge: Am Wochenende lernten in der Regionalen Schule Daaden weder Mädels noch Buben - sondern die gesamten Löschzüge der Verbandsgemeinde, samt Rotem Kreuz.

DAADEN. Hundert Brandschützer und Rettungskräfte trainierten den Ernstfall: Nachmittags entsteht ein Feuer im Physikraum, während noch 30 Schüler pauken. Der Brand breitet sich über das gesamte zweite Obergeschoss aus. Flammen lodern aus dem Dachstuhl des Gebäudes.

Mit 14 Fahrzeugen rücken die fünf Löschzüge der Verbandsgemeinde Daaden aus. Wehrführer Heinz-Walter Haubrich, der mit Wehrleiter Peter Pauschert das Übungs-Drehbuch schrieb, dirigiert die Einsatzkräfte. Zwischen dutzenden Schaulustigen stehen Bürgermeister Wolfgang Schneider und Ortsbürgermeister Günter Knautz. Beiden ist ihre Bewunderung anzusehen.

"Die gestellten Probleme haben wir in den Griff bekommen", schwärmt Schneider über seine Löschzüge, "das Zusammenspiel von Feuerwehr und DRK funktioniert." Auch der Test für das neu errichtete Dach sei bestanden, urteilt Schneider und verweist auf die anspruchsvollen Übungsaufgaben. Währenddem findet auch Wehrleiter Pauschert eine Antwort auf die Frage, ob die Wasserversorgung für den Ernstfall ausreicht. Bewusst lässt er das Wasser ausschließlich dem Hydranten und nicht aus der Daade entnehmen. Das Resümee: Die Versorgung im Ernstfall wäre perfekt. Doch das ist nicht die einzig anspruchsvolle Aufgabe der Übung. Mit Leibeskräften werden die Verletzten geborgen. Über Treppen und Korridore laufen Wehrleute mit Atemschutz, hinter deren Maske unzählige Schweißperlen die Beschwerlichkeit bezeugen.

Während der Löschzug Daaden die Wasserversorgung aufbaut, die große Leiter zum Gebäude rollt und die Brandbekämpfung beginnt, rücken die Kollegen aus Weitefeld unter dem Kommando von Heiko Weyand zur Verstärkung an. Sie helfen bei der Menschenrettung im Gebäude, ergänzen die Wasserversorgung und bergen weitere Verletzte über eine verblüffend lange Steckleiter.

Stolze 350 Meter Schlauch legt obendrein der mit aktive Löschzug Derschen/Emmerz-hausen/Mauden. Wehrführer Maik Heuchel lässt seine Mannen an der Frontseite gegen die Flammen agieren.

Kollege Maik Braun wiederum stellt mit dem Löschzug Friedewald/Nisterberg die Versorgung über eine weitere 200-Meter-Leitung zu dem nächsten, bereits fünften, Hydranten, sicher und beordert die Wehrkräfte der Höhengemeinden ebenfalls an die Frontseite. Das Übungsrepertoire erweitern schließlich die Helfer aus Niederdreisbach und Schutzbach (Wehrführung Klaus-Dieter Meyer). Neben der Brandbekämpfung leisten sie Schadstoffmessungen und sichern die gefährlichen Materialien vor dem Feuer. Im DRK-Zelt führt Erik Huhn Regie. Die enorme Anzahl der Verletzten stellt hohe Ansprüche an die Retter.

Sie versorgen die Brandopfer (gemimt von der Jugendfeuerwehr und dem Jugend-Rotkreuz) im Notfallzelt, nehmen die Personalien auf und bereiten den Weitertransport in die Krankenhäuser vor. Dabei handelt das DRK ebenso beruhigend und kompetent, wie es bei einem Ernstfall in dieser Größenordnung angemessen gewesen wäre. Einfach bemerkenswert.

 

An die 30 Verletzte mussten in kurzer Zeit aus dem Gebäude transportiert und dann versorgt werden. Feuerwehr und DRK arbeiteten Hand in Hand.