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Feuerwehrübung erinnert an Busunfall

Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes unterstützen Floriansjünger in Niederdreisbach.

NIEDERDREISBACH. Das Busunglück, das Passanten am Samstagnachmittag in Niederdreisbach (Firma Basaltin) zu Gesicht bekamen, war zwar "nur" eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr, trotzdem war die Kulisse spektakulär: Ein Pkw wurde nach einer vermeintlichen Kollision mit einem Bus mit Schaum gelöscht, ein zweites Auto zerlegten die Floriansjünger in seine Einzelteile. Zwei eingeschlossene Personen wurden frei geschnitten - das Dach und die beiden Türen des Wagens mussten dran glauben.

27 Feuerwehrleute (zwei davon vom Löschzug Weitefeld) waren mit vier Fahrzeugen vor Ort, und gleich 30 Rettungskräfte des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aus Düsseldorf kamen mit acht Wagen hinzu. Die ASB-Leute haben zurzeit ein Ferienlager auf der Pracht in Niederdreisbach aufgeschlagen - der Einsatz war selbstverständlich im Vorfeld abgesprochen. "Es ist sicherlich außergewöhnlich, mit dem ASB zusammenzuarbeiten", bestätigte Einsatzleiter Sven Meyer. Der Brandmeister ist in Düsseldorf bei der Berufsfeuerwehr angestellt und kennt daher die Hilfsorganisation. Bei der Befreiung der eingeklemmten Opfer kamen Rettungsschere und Spreizer zum Einsatz. Dabei ließen sich die Feuerwehrleute allerdings Zeit. "Damit die Kameraden ein Gefühl für die schweren Geräte bekommen", erklärte Einsatzleiter Meyer. Die "Opferdarsteller" hatten ein mulmiges Gefühl bei der Rettung, auch wenn ein Feuerwehrmann zu ihnen in den Wagen stieg, um die beiden zu beruhigen. Während sie im Auto ausharrten, knarrten von außen die Maschinen mit unbändiger Kraft. "Beifahrer" Philip Müller aus Niederdreisbach bestätigte: "Ich hab" gehofft, dass die das schnell hinkriegen und mich dabei nicht verletzen."

Insgesamt gab es beim Szenario am Samstag zwölf simulierte Verletze (zehn davon im Bus) und - für eine Übung untypisch - ein Todesopfer. Mit den zwei Autos und dem Bus hatten die Einsatzkräfte aller Hand zu tun. Zur Versorgung hatten die ASB-Mitarbeiter ein Sanitätszelt aufgebaut.

Warum die Feuerwehr Niederdreisbach ausgerechnet einen Busunfall als Übungsszenario ausgewählt hatte? "Vor etwa 20 Jahren", so Meyer, "gab es in Weitefeld ein Busunglück mit 13 Toten." Die Frage ist damit mehr als beantwortet.