News

"Horrorunfall" als schwieriges Übungsszenario

Feuerwehren übten mit Rettungsschere und Spreizer.

Niederdreisbach. Ein Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen und Helfern von Feuerwehr und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) versammelte sich am Samstag zu einer Übung auf dem ehemaligen Basaltin-Gelände. Das Szenario war ein schwerer Verkehrsunfall, verursacht durch einen Bus. Dieser gerit auf das Firmengelände, überfuhr dabei einen Fußgänger und kollidierte mit zwei auf dem Gelände rangierenden Pkw. Im Bus wurden etwa zehn Personen teils schwer verletzt, der Fahrer verlor das Bewusstsein. Der Fußgänger verstarb noch am Unfallort, zwei Personen im frontal getroffenen Pkw wurden schwer verletzt und eingeklemmt, der Fahrer des zweiten Wagens blieb ohne Blessuren, doch das Fahrzeug geriet in Brand.

Die freiwilligen Feuerwehren aus Niederdreisbach und Weitefeld rückten mit vier Fahrzeugen an und begannen sofort mit der Bergung der Verletzten aus dem Bus. Zeitgleich packten andere schweres Gerät aus, um dem eingeklemmten Mann im Pkw zur Hilfe zu eilen. Die beiden Insassen waren bei Bewusstsein - und immer wieder waren Ermahnungen von einzelnen Wehrleuten an die Kollegen zu hören, mit den verletzten Personen zu sprechen, schließlich ist die psychologische Betreuuing im Ernstfall überaus wichtig. Gleichzeitig wurde das brennende Fahrzeug mit einem Schaumteppisch gelöscht.

Mittlerweile waren auch die Ersthelfer des ASB angerückt; sie übernahmen die Erstversorgung der Opfer sowie deren Abtransport. Die Helfer waren eigens aus Düsseldorf angereits und campierten schon seit einigen Tagen in einem Zeltlager in Niederdreisbach. Mit 30 Personen, vier Rettungsfahrzeugen, einem Notarztwagen und drei Materialfahrzeugen waren sie vor Ort. Dass im Notfall Helfer aus Düsseldorf kommen würden, ist natürlich sehr unwahrscheinlich, doch dies war schon die zweite gemeinsame Übung der beiden Organisationen, die auf private Kontakte zurückzuführen ist.

Da ab 1. Januar 2008 das Alarmierungskonzept in der Region geändert wird und der Alarm nicht mehr von der Polizei Betzdorf, sondern von der DRK-Rettungsleitstelle Montabaur ausgelöst wird, wollte die Feuerwehr Niederdreisbach noch einmal eine solche Übung durchführen, um so die verschiedenen Arbeitsweisen der unterschiedlichen Rettungsdienste besser kennen zu lernen. Außerdem stand für die Blauröcke aus Niederdreisbach der effektive Umgang mit Rettungsschere und Spreizer auf dem Übungsplan. Darum wurde dies ganz vorschriftsmäßig und nach schriftlicher Vorlage ohne jede Hektik durchgeführt - was bei einigen der Zuschauer auf Kritik stieß, doch gründliches Üben setzt die richtige Handhabung im Notfall voraus.

Die Verletzten wurden übrigens von Kindern und Jugendlichen aus den Reihen der Feuerwehr Niederdreisbach gemimt und waren zuvor von den Helfern des ASB geschminkt worden. Im Anschluss an die Übung trafen sich alle im örtlichen Feuerwehrhaus zur Nachbesprechung.