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Übung: Daadener löschen an Landebahn

Großer Test der Wehren am Siegerlandflughafen - 13 Fahrzeuge und 80 Mann aus der Verbandsgemeinde Daaden waren am Samstag im Einsatz

Tohuwabohu am Siegerlandflughafen: Gleich acht Löschzüge übten am Samstag gemeinsam - und alle Daadener Feuerwehren waren dabei.

BURBACH/DAADEN. Wie wichtig Feuerwehreinsätze auf einem Flughafen sein können, hat das dramatische Unglück von Madrid am Donnerstag gezeigt. Um so sinnvollger erscheint in diesem Licht die groß angelegte Übung am Samstag auf dem Siegerlandflughafen. Neben den Löschzügen des Airports selbst, Burbach und Lippe rückten alle fünf Wehren der Verbandsgemeinde Daaden aus.

Das Szenario: Ein Kleinflugzeug muss notlanden und gerät in Brand. Dabei läuft Kerosin aus, und die Flammen breiten sich über zwei Flugzeughallen aus. Als erstes war die Flughafenfeuerwehr vor Ort, angeführt von Einsatzleiter Jens Wildfeuer. Sie retteten mehrere verletzte Personen unter Atemschutz. Auch befreiten sie den Piloten aus dem Kleinflugzeug. Dabei war Fantasie gefragt, denn die Kameraden zerlegten mit ihren schweren Geräten einen alten Pkw, der als Flugzeug herhalten musste. Die nachrückenden Löschzüge Derschen und Friedewald kümmerten sich sodann um die beiden Flugzeughallen - die Kameraden aus Daaden verhindern ein Übergreifen der Flammen auf ein benachbartes Firmengelände. Für die Löschzüge Niederdreisbach und Weitefeld hatte sich Wildfeuer etwas Besonderes ausgedacht: Sie retteten eine lebensgroße Puppe, deren Bein unter einem Traktor eingeklemmt war. In unmittelbarer Nähe: ein Behälter mit Gefahrenstoff.

Mit größter Vorsicht nähern sich die Feuerwehrleute, warten zunächst auf Atemschutzgeräteträger. "Es gibt Stoffe, da nimmt man zwei Atemzüge - und man fällt um", erklärt der Gruppenführer der Niederdreisbacher Wehr, Sven Meyer. Erst als klar ist, dass der Behälter dicht ist, können sie die Puppe retten. "Wir können ja nicht unsere eigenen Leute verheizen", sagt Meyer und macht deutlich, daß sie erst handeln können, wenn die äußeren Umstände klar sind. Mit einem so genannten Büffelheber wuchten sie den Traktor schließlich ein wenig nach oben und können somti den Verletzten retten. Der erste Zug aus der VG Daaden war 16 Minuten nach Alarmierung vor Ort, der letzte vier Minuten später. Bei der relativ weiten Anfahrt sei "das völlig in Ordnung", sagte VG-Wehrleiter Peter Pauschert, zumal die Kameraden nichts von der Übung wussten. Mit 13 Autos und 80 Leuten rückten die fünf Daadener Löschzüge zum vermeintlichen Brandort aus.

Es war die erste Übung in dieser Größenordnung mit Beteiligung aus Daaden auf dem Siegerlandflughafen. Das erfreuliche Fazit: Wenn es darauf ankommt, kann sich die Flughafenfeuerwehr der flotten Unterstützung aus dem Daadetal sicher sein.