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Sieben Menschen gerettet

Feuerwehr probte den Ernstfall bei der Fa. Mudersbach

Friedewald. Der Herbst ist traditionell die Zeit der Feuerwehrabschlussübungen, die Präsentation des Ausbildungs- und Technikstandards der Löschzüge vor heimischem Publikum. In der Verbandsgemeinde Daaden machten am Wochenende der Löschzug 4 (Friedewald-Nisterberg) und der Löschzug 2 (Weitefeld) den Auftakt der jährlichen Übungen, dabei waren 43 Aktive im Einsatz.

Die Firma Mudersbach in Friedewald war der Einsatzort. Laut Übungsdrehbuch war in der hinteren Halle ein Brand entstanden, der sich schnell ausdehnte, darin verloren mehrere Arbeiter die Orientierung und durch den sich ausbreitenden Rauch das Bewusstsein. Zudem verursachte ein Gabelstapler-Fahrer auf dem Betriebsgelände einen Unfall, bei dem zwei Personen unter einer mehrere Tonnen schweren Eistenplatte eingeklemmt wurden.

Rasch waren die Einsatzkräfte vor Ort, und angesichts des vorgegebenen Szenariums hatte selbstverständlich die Personenrettung Vorrang. Sieben Menschen galt es aus der Halle und dem Rauch an die frische Luft und damit aus der Gefahrenzone zu bringen. Dies gestaltete sich für die Helfer gar nicht so einfach, da alle Personen ohnmächtig waren und somit niemand durch Rufe oder Schmerzensschreie auf sich aufmerksam machen konnte.

Die Opfer mussten also gesucht werden. Fingerspitzengefühl war bei der Bergung der beiden Puppen vonnöten, welche unter der Eisenplatte eingeklemmt lagen. Mit Hebekissen musste die Platte angehoben werden, an zwei Stellen gleichzeitig, sodass nicht eines der "Opfer" durch Schräglage des Metallstücks einer noch höheren Belastung ausgesetzt wurde.

Während sich mehrere Feuerwehrleute um die Personenrettung kümmerten, sorgten die übrigen dafür, dass der Brand bekämpft wurde und die Flammen nicht auf die vordere Halle übergriffen. Hierbei kam den Einsatzkräften die Tatsache entgegen, dass auf dem Gelände der Firma Mudersbach ein unterirdischer Löschwassertank mit 60.000 Litern Fassungsvermögen liegt. Der Außenanschluss an der zweiten Halle ist gut sichtbar angebracht. Dies stellte eine große Erleichterung für die Helfer dar.

Eine zweite Wasserversorgung wurde aus einem etwa 350 Meter entfernten Hydranten aufgebaut. Die Einsatzleitung hatte Maik Braun inne, der Wehrführer des Löschzuges 4. Von ihm stammte auch die Ausarbeitung der Übung. Die Unglücksopfer wurden von zwei Jugendlichen und fünf Alterskameraden gemimt. Zu den offiziellen Beobachtern zählten neben Wehrleiter Peter Pauschert Wehrführer Klaus-Dieter Meyer (Niederdreisbach), der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Daaden, Rainer Gerhardus, Bürgermeister Günter Knautz und Walter Strunk.

Im Anschluss an die Übung wurde im Feuerwehrgerätehaus DaadenFriedewald eine Bewertung und eine Abschlussbesprechung vorgenommen.