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Löwenlauf in Hachenburg

Zwei Feuerwehrmänner von Weitefeld waren auch dabei. Zum ersten Mal traten Jörg Hölzemann und Kay Kirchhöfer bei einem Halbmarathon (21,8km) an. Nach dem etwas verspätetem Start um 14:08 Uhr legte man die ersten Kilometer (durchs grosse Feld bedingt) in mässigem Tempo zurück. Anschliessend lief jeder sein eigenes Tempo. Während Hölzemann sein persönliches Ziel mit einer Zeit unter 2 Stunden (1:49:45) erreichte, musste Kirchhöfer (2:39:44) wegen Schmerzen im Knie ab Km 18 aufs Gehen umsteigen. Die komplette Ergebnisliste gibts online bei Martin Stinner und der DJK Marienstatt.

 

Artikel aus der Rhein-Zeitung vom 20.10.2003

17. Hachenburger Löwenlauf

Sabrina lief Streckenrekord. Die Deutsche Meisterin über 5000 m und 10000 m siegte im 10-km-Lauf zum sechsten Mal in Folge.

Das erwartete Läuferfest war die 17. Auflage des Hachenburger Löwenlaufes: dank idealer Witterungsbedingungen, begeisterter Zuschauer im Zielbereich auf dem historischen Alten Markt in der Stadtmitte und der Tatsache, dass wieder mehr als 1000 Läufer/innen das Ziel erreichten.

Längst kein Geheimtipp mehr ist der Löwen-Marathon beim traditionsreichen Hachenburger Löwenlauf der DJK Marienstatt. Waren es bei der Premiere 1999 noch 65 Läufer/innen, so kamen diesmal bereits 139 im Ziel an. Bereits am Vormittag waren die Marathonis auf die Strecke geschickt worden, um das "Indian-Summer-Feeling" im Westerwald zu genießen. Über Gehlert und Linden ging es zur Westerwälder Seenplatte, die umlaufen werden musste. Durch bunte Herbstwälder führte eine nicht ganz einfach zu laufende Strecke zurück nach Hachenburg. Bereits nach der Hälfte der Distanz konnte davon ausgegangen werden, dass der Streckenrekord von Roland Rauter aus 2002 (2:36:55) nicht gebrochen werden würde. Bis zwölf Kilometer vor dem Ziel lagen Raimund Klitz (HSV Weimar) und Benjamin Rossmann (1. FC Kaiserslautern) zusammen. Dann verschärfte der Pfälzer das Tempo, und der 48-jährige Thüringer konnte nicht mehr folgen. Nach 2:42:24 Stunden lief Rossmann, der hauptsächlich Triathlon betreibt und für den FCK in der zweiten Bundesliga startet, als Sieger ins Ziel ein. Gleich bei seinem zweiten Start über die Marathon-Distanz gab es für den 25-jährigen einen Sieg und - nach 2:49 bei der Premiere in Leipzig - einen persönlichen Rekord. "Es ist ein landschaftlich superschöner Lauf", resümierte der Maschinenbau-Student, der sich zurzeit wegen seiner Diplomarbeit in Westerburg aufhält.

Ebenso wie vor zwei Jahren, als er sich in führender Position liegend, verlaufen hatte, musste sich Raimund Klitz (2:46:11) mit dem zweiten Rang zufrieden geben. Bei den Frauen war Helga Drogies (LT Dreikirchen), die bereits ihren 16. Marathonlauf bestritt, in 3:23:00 nicht zu schlagen. Die letztjährige Dritte, Juliane Scheel (TSG Helberhausen), verbesserte sich in 3:29:11 auf Rang zwei.

Im 10-km-Cup-Lauf erreichten 542 Läufer/innen das Ziel, 30 weniger als im Vorjahr. Aufgrund der bis dato ständig gestiegenen Teilnehmerzahl sah sich die DJK Marienstatt gezwungen, den Streckenverlauf etwas zu ändern. Der Parcours ist nun eckiger und damit langsamer. Zur Einstimmung gab es eine flache Passage, dann folgte eine berüchtigte 300 m lange Steigung, an der das Feld weit auseinandergezogen wird. Nach dieser Steigung lag der 35-jährige Siegfried Krischer (SC Bayer Leverkusen), der mit einer Bestzeit von 30:35 auch als Favorit gehandelt wurde, weit voraus. Der Wilgersdorfer Sven Daub (CVJM Siegen) folgte vor einer Gruppe, in der sich Roland Apel (SG Wenden), Carsten und Torsten Krause (PST Trier), Michael Sichermann (VfL Kirchen), Sabrina Mockenhaupt (VSG Alsdorf) und deren Trainingskollege Matthias Kraft (VfL Kirchen) befanden. Lange hatte diese Konstellation Bestand.

Erst nach fünf Kilometern schluckte die Verfolgergruppe Sven Daub. Die Krause- Zwillinge gaben nach Kilometer sechs Gas und schoben sich auf die Ränge zwei und drei. Einen weiteren Kilometer später erreichten sie den bis dahin führenden Krischer, dem wegen einer leichten Erkältung im Endspurt aber das Stehvermögen fehlte, um die Krause- Zwillinge auf Distanz zu halten. Zwei Kilometer vor dem Ziel zog Carsten (Bestzeit: 32:42) den Endspurt an, vergrößerte seinen Vorsprung und lief nach 33:50 in den Zielkanal ein.

Das Krause-Festival wurde vervollständigt durch den zweiten Rang von Torsten (34:09). Zehn Sekunden später kam der lange in Führung liegende Krischer im Ziel an. Die Krause-Zwillinge, die in Trier leben und studieren, wollten unbedingt in Hachenburg laufen, "weil wir hier geboren sind". Nach Michael Sichermann und Roland Apel erreichte die Deutsche Meisterin über 5000 m und 10000 m, Sabrina Mockenhaupt, als schnellste Frau das Ziel: Zum sechsten Mal in Folge siegte sie in Hachenburg in Streckenrekordzeit (34:59). Immer mehr in den Vordergrund schiebt sich Verena Dreier (DJK Herdorf), die in ausgezeichneten 37:53 das Ziel passierte. Teresa Lautwein (VfL Kirchen) wurde Dritte (39:24). Erfolgstrainer Heiner Weber (VfL Kirchen), der die drei erstplazierten Frauen unter seinen Fittichen hat, stellte klar, dass es sich bei dem Lauf in Hachenburg um einen besseren Trainingslauf handele, denn: "Wir befinden uns in der Vorbereitung auf die Cross- Saison." Sabrina Mockenhaupt wird sich darauf intensiv ab dem 1. November für zehn Tage in Portugal vorbereiten. Aber auch Juniorin Verena Dreier hat Chancen, sich für die Cross-EM zu qualifizieren.

Genau drei Minuten (!) trennten beim Halbmarathon den Sieger vom Zweitplatzierten. Zum dritten Mal konnte Axel Gürntke (TuS Wallmerod) nach 1:15:45 Stunden als Sieger nach 21,1 km im Zielkanal einlaufen, allerdings war er drei Minuten langsamer als bei seinem schnellsten Lauf 1998. Christoph Pfeifer (VfL Kirchen), der Sieger von 1989 (1:11:23), wurde in 1:18:46 Zweiter. Bei den Frauen siegte Christiane Dobmeier (TV Hermeskeil) in 1:31:58.

Die 5-km-Läufer haderten mit den Organisatoren. Wegen einer fehlenden Markierung bzw. eines fehlendes Streckenpostens mussten die Führenden einen Umweg laufen. Es siegte im 200-köpfigen Feld schließlich Triathlet Simon Jung (VSG Alsdorf) in 18:52 Minuten vor Florian Strenge (THW Kiel/21:10).